Mittwoch, 23. Februar 2011

Krimi ohne Mord

Aufruhr in Oxford (anderes Cover)
In den letzten Tagen ging gar nichts mehr - was die Einträge in den Blog betraf. Dafür flutscht es seit Samstag wieder sehr mit dem Schreiben allgemein. Meine Finger sind nur so auf der Tastatur herumgehüpft, ohne dass ich auch nur einen Moment daran gedacht hätte, wer außer mir wohl diesen Roman lesen wollen wird. Das ist das Ziel, das ich immer erreichen wollte. Nebenbei habe ich recherchemäßig einiges entdeckt, dass mir auch persönlich von Nutzen sein kann, zum Beispiel, welche Pizzeria in Tübingen wohl die beste sei. In den Mußestunden widmete ich mich zwei Büchern, die ich geschenkt bekommen habe. Einmal Dorothy Sayers "Aufruhr in Oxford". Es ist lange her, dass ich einen Kriminalroman (so steht es auf dem Cover), in dem es weder einen Mord noch eine Leiche gibt, so sehr genossen habe. Irgendwie war mir Lord Peter Wimsey aber auch schon vertraut. Besondes liebenswert sind die auktorialen Einsprengsel der Autorin, was das Schreiben betrifft. Bei Genrewechsel verliere der Autor seine Leser, schreibt sie zum Beispiel, und die Logikfehler seien oft so zahlreich, dass der Leser sie gar nicht mehr bemerke. Das war 1935, aber ich kenne auch heutige Krimis und Thriller, die ihre Spannung nicht aus Morden und Leichen ableiten und voller Logikfehler sind. Nicht, dass jetzt jemand denkt, ich selbst wäre zu zart besaitet, um in meinen Büchern zu morden (morden zu lassen). Für mich persönlich ist es wichtig und richtig, ohne dass ich mir nun besonders grausame Morde ausdenken würde, wie sie heute angeblich verlangt werden. Auch die Motive, die bei mir im Fokus stehen, sollen nicht perverser sein, als sie jemals ein Serienmörder in einem Krimi gehabt hat. Es bringt einfach Spaß, wieder "on the road" zu sein.
Brief an mein Leben
 Das zweite Buch, das ich geschenkt bekam, war Miriam Meckels "Brief an mein Leben". Und ich muss sagen, es gefällt mir ausnehmend gut. In sehr vielen der Beschreibungen und Betrachtungen habe ich mich wiedererkannt. Man stelle sich einmal vor, man sei - ausgebrannt-in einer Klinik gelandet, in der es sogenannte "Inaktivtage" gibt. Das heißt, man muss einen ganzen Sonntag auf seinem Zimmer verbringen, darf nicht lesen, nicht fernsehen, nicht computern, mit niemandem reden. Was da an Bildern, Gedanken, an innerer Ruhe entstehen kann! Ich wünsche Frau Meckel und allen anderen Burnout-Geschädigten, dass sie ihre Erkenntnisse für ihr eigenes Leben in die Tat umsetzen können. Auf Dauer.