Freitag, 10. Dezember 2010

Das goldene Schweinchen an der Wand


Anlässlich des gestrigen Weihnachtsessens mit unserer Gruppe (ich gebe zu, dass ich eine halbe Ente beim Chinesen verspeist habe!) fragte ich unsere tschechische Bewohnerin, was es denn in Tschechien für Weihnachtsbräuche gebe. Sie erzählte, dass man Kerzen in Walnusshälften stecke und sie dann schwimmen lasse, wo, wusste sie nicht genau zu sagen. Ich habe nachgesehen und es u.a. hier gefunden. In meiner Vorstellung schwammen die Kerzenbötchen einen Fluss hinunter. Wessen Boot am weitesten kommt, der wird es im nächsten Jahr am Weitesten bringen. Außerdem stecke man sich eine getrocknete Karpfenschuppe in den Geldbeutel, das bringt Reichtum. Wenn man einen Schuh hinter sich wirft und er mit der Spitze zur Tür zeigt, wird man bald heiraten. Und am Heiligen Abend darf auf keinen Fall Wäsche aufgehängt werden, das bringt Unglück! Wer den ganzen Tag fastet, sieht am Abend das goldene Schweinchen an der Wand.
Ich glaube, ich werde am Heiligen Abend Kerzenbötchen schwimmen lassen, die Waldach hinunter, und wenn es eines schafft, oben zu bleiben, dann wird es ein gutes Bücherjahr für mich geben.