Montag, 22. November 2010

Krimis-über alles und jedes?

In der Klosterbuchhandlung von Maulbronn sah ich einen neuen Krimi zu
"Stuttgart 21". Warum müssen die eigentlich alles zu Krimis verwursteln, dachte ich, könnte man dann nicht auch einen zur aktuellen Bedrohung durch Terroranschläge, einen über die Castortransporte und einen über die Banker in Irland schreiben? Der Fußballweltmeisterschaftskrimi, so nehme ich an, verkauft sich immer zu den Meisterschaften gut. Ich selbst mochte schon immer Krimis und Thriller, am meisten die mit zeitlosen Themen. So fand ich hier eine kleine Auswahl zu "hintergründigen" Thrillern, der ich mich zum großen Teil anschließen könnte. Mein absoluter Favorit war immer "Psycho" von Hitchcock, aber auch "Der dritte Mann" oder "Das Fenster zum Hof". "Rebecca" fand ich sehr spannend und von den neuen möchte ich nochmal Wulf Dorn mit "Trigger" erwähnen. (Der nächste, Kalte Stille, ist schon länger in den Buchläden).Früher habe ich auch alles von Patricia Highsmith gelesen und von Georges Simenon. Ach ja, Fred Vargas bis vor Kurzem und immer gern P.D. James.
Von der Bücherei hatte ich allein drei Bücher von Stefan Fitzek ausgeliehen und jage schon seit zwei Tagen durch irre Plots. Ich glaube, dass Fitzek ein Trendsetter ist. Im ersten Moment wirken die Romane trashig, sind aber psychologisch geradezu genial konstruiert. Um so weit zu kommen, müsste ich ein weiteres Jahr allein über den Plot meines nächsten Romans nachdenken. Wenn ich ihn schreiben würde, müsste ich damit rechnen, verrückt zu werden. Nicht umsonst haben sie Sebastian Fitzek in einem Rollstuhl zur Lesung gebracht und verbreitet, sein letzter Roman habe ihn in den Wahnsinn getrieben. In seinen Büchern bleibt überhaupt nichts ganz, er demontiert alles, bis es sich zu einem neuen Sinn zusammenfügt. Keine Sorge, ich will dem auf keinen Fall nacheifern, ich habe genügend Bühne, um meinen eigenen Wahnsinn auszutoben. Mein nächster Roman ist ein Experiment, das ich abbrechen oder unterbrechen werde, sobald das Gefühl aufkommt, dass es mir mehr schadet als nützt. Und übrigens: Es gibt eine wahnsinnige Kurzgeschichte von mir zum Thema Frankfurt/ Towers-aus dem Jahr 2004.