Sonntag, 26. April 2009

Heuschnupfenzeit

Alljährlich im April und Mai sollte ich verreisen in Gegenden, wo keine mitteleuropäischen Pollen fliegen. Oder ich müste mich ins Haus einsperren, alle Fenster schließen und nach Möglichkeit auch keine Sachen essen, auf die ein Bluttest einmal eine 40%ige Allergie erbracht hat, als da sind: Weizen, Kartoffeln, Roggen. Aber das wäre für eine Wanderratte und Reisende wie mich keine Alternative. Also, Augen zusammengekniffen und raus. Ich hab mal einen Mann gesehen, der mit einem Imkernetz vorm Gesicht durch die Botanik gelaufen ist. Ich selbst war früher schon mit einer Taucherbrille im Wald. Gestern war es wieder besonders schlimm. Das Auto war rundherum gelb. Die Augen brannten und waren knallrot. Ein Allergiemittel, das ich besitze, wirkt zwar ein wenig, macht aber hundemüde. Also müssen wir immer wieder Brunnen suchen, um den aggressiven Staub auszuwaschen, und abends die Haare unter den Leitungsstrahl halten. Es gibt Schlimmeres, aber es ist sehr, sehr lästig.
Hat einer von meinen Lesern schon mal einen Dorfbrunnen gesucht und festgestellt, dass manche Orte drei haben, viele aber gar keinen? Oder versucht, Grundnahrungsmittel zu vermeiden, obwohl in bestimmt der Hälfte allen Essens Weizen drin ist? In der Wirtschaft kriegt man kaum etwas ohne Spätzle oder Pommes. Und Dinkelbrot, auf das ich früher ausgewichen bin, schmeckt einfach scheußlich! Also habe ich es aufgegeben, die Allergene zu meiden, leide im April und Mai still vor mich hin und kann von Glück sagen, dass es nicht 100%ig ist.