Sonntag, 13. Dezember 2009

Barbarossa&Co













Nach dem Aufziehen des gesamten bisherigen Kalendariums auf den USB-Stick stehe ich nun vor der Frage:
Wie geht es weiter?
Ich könnte gegen das Vorgehen unserer Regierung in Afghanistan schreiben.
Oder an meinem historischen Roman weiterarbeiten.
Oder einfach mal eine Pause machen.
Zwei Bücher sind mir total reingelaufen:
Die "Schwarzwaldgeschichten" von Jürgen Lodemann und "Barbarossa&Co, Reise ins Land der Staufer" von Johannes Lehmann. Im ersten erfuhr ich zu meinem Erstaunen, dass Hemingway hier bei uns im Schwarzwald als "Ausländer" diffamiert wurde. Nach sechs Stunden Wanderung auf heißer und staubiger Straße warf ein Wirt ihn und seine Begleiter hinaus. Und auch sonst erfährt man eine Menge über dieses Volk im größten deutschen Waldgebirge, von den Salpeterern bis Rudi Dutschke.
Das andere Buch hat mich fasziniert, weil Geschichte mit Geschichten, dazu noch dramatischen und lustigen erzählt wird. Rein wissenschaftliche Abhandlungen kann ich kaum noch lesen. Lehmann gibt sogar Ratschläge, wie die verborgenen Orte der Staufer zu finden sind. Es begann alles im Wäscherschlösschen und endete 1268 mit der Enthauptung Konradins in Neapel. Barbarossa selbst ist überall begraben, nicht in Lorch und auch nicht in Speyer, sondern in Tarsus, in Tyrus, in Anthiochia. Gefunden wurden diese Grabstellen nie - deshalb sitzt er auch der Sage nach im Kyffhäuser, um eines Tages aufzuwachen und ein neues Stauferreich zu errichten.
Jetzt weiß ich auch endlich, wie das berühmte Zitat des Götz zustande kam. In seinen Memoiren schreibt er:"Ich hatted en Vorstaz, mich ein wenig zu rächen und zündete mit nur sieben Reitern in einer Nacht drei Orte an. Das waren Ballenbaerg, Obernheim und das schafhaus zu Krautheim unterm Schloss, wo wir von der Mauer aus zum Schloss hinauf miteinander reden konnten. (...) Während ich aber unten brannte, schrie der Amtmann nun von oben herunter, und ich schrie wieder zu ihm hinauf, er solle mich hinten lecken."(Lehmann, S. 110)

Wenn mich jemand fragen würde, welche Persönlichkeiten der Geschichte mich am meisten interessieren, würde ich aufzählen:

Friedrich Barbarossa
Friedrich II.
Albecht Dürer
Herzog Ulrich von Württemberg
Die Maler seiner Zeit
Johannes Kepler
Die romantischen Dichter
Anette von Droste-Hülshoff

Das ließe sich beliebig fortführen. Über alle ist genug geschrieben worden, über Herzog Ulrich zum Beispiel von Wilhelm Hauff. Sein "Kaltes Herz" dringt am tiefsten in das Wesen dieser Schwarzwälder ein, zu diesem Schluss kam auch Lodemann. Ich kann sie alle regional verarbeiten in den nächsten Jahren. Für die Romane gilt weiterhin:
Historie+Fiktion, auch bei einem möglichen Thriller. So fügt es sich vielleicht einmal als Ganzes zusammen.

Samstag, 5. Dezember 2009

Steffen Osvath

Die Bilder dieses Künstlers habe ich am Donnerstag am Nagolder Vorstadtplatz gesehen.
Auf Initiative des Nagolder Gewerbevereins, dem der Rechtsanwalt Rainer Schmid angehört, hatte Steffen Osvath in den Räumen der Kreissparkasse ausgestellt. Von Rainer Schmid erhielt ich auch den Tipp mit Botticelli in Frankfurt.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Historische Romane -ein Auslaufmodell?

Bleiben wir mal bei den Buchläden. Ich komme ja viel herum und besuche sie alle, die großen wie die kleinen. Die Regale "Historische Romane" rücken immer enger zusammen. Aus berufenem Munde hörte ich kürzlich, bis etwa 2016 sei die Abnahme historischer Romane gesichert. Und was ist dann? Was wird aus den vielen Frauen (und Männern), die ihre Autorenkarriere auf dieses Genre gebaut hatten? Werden sie areitslos oder schwenken sie auf Fantasy und Krimis um? Liebesromane und Krimis gehen immer, die sind zeitlos, sagte mir mal ein Schweizer Verleger. Und natürlich die "normale" oder auch nicht so normale Beleltristik, denke ich. Ob jemand in zehn Jahren noch Vampirromane liest? Ich fühlte mich selbst ja schon erschlagen von der Flut, gerade der historischen Kopfabschneider. Die berühmtesten dürfen jetzt wieder ganze Köpfe auf dem Cover tragen, sie dürfen auch 19. Jahrhundert (auf das 18. braucht man dann sicher auch nicht mehr lange zu warten), und die vielen Autoren, Männlein wie Weiblein, müssen sich eigene Trends schneidern. Oder auf andere Züge springen. Ich selbst habe vor, im jetzt einmal gefundenen Tempo weiterzufahren. Niemand gibt mir die Geschwindigkeit vor und auch nicht, was ich schreibe.