Freitag, 12. Dezember 2008

Hurenromane

Allmählich beginne ich zu verstehen. Klar, Crime and Sex sells, das wusste ich schon lange.
Aber dass es inzwischen ein eigenes Untergenre ist, verblüfft mich doch. Ich lese vom "Fucking Berlin"einer Studentin und Mutter namens Sonia Rossi, die in den Feuilletons in einem Atemzug genannt wird mit den "Feuchtgebieten". Und ich dachte immer, das hätte was mit der "Wanderhure" zu tun.
Die Voyeurhaltung des Lesers kommt dabei zur höchsten Blüte. Richtig zu erfreuen scheint es aber wenige. Ich weiß auch nicht, warum ich über Blumenkohlgewächse im Hintern und darüber lesen sollte, wie man mit einem 100 Kilo schweren, stinkenden Mann fertig wird. Mein Interesse war: wieso ist die eine keine Nonne geblieben, die andere zur Hure geworden? Diese Fragestellung ist für mich zeitlos. Was meinen Roman diesem Genre zuordnet, ist die Hure. Und natürlich geht es auch um Sex. Der Gegensatz macht es vielleicht aus, denn ich sehe, wenn ich google, nach zwei, drei Seiten "Die Nonne und die Hure" nur noch Nonnen- und Hurenwitze. Vielleicht wird einmal eine Buchhändlerin zu einem Kunden sagen: "Vergessen Sie den blöden Titel, da stehen keine Witze drin."
Ich bin amüsiert.